In publica commoda

Presseinformation: Wissenschaft in der autoritären Wende

Nr. 191 - 02.12.2024

Öffentliche Gesprächsreihe zu globalen Konflikten, Militarisierung und dem Recht auf Dissens

 

(pug) „Wissenschaft in der autoritären Wende“ lautet der Titel einer neuen öffentlichen Gesprächsreihe an der Universität Göttingen ab dem 5. Dezember 2024. In fünf Abendveranstaltungen im Hörsaal ZHG 001 werden Antisemitismus und antimuslimischer Rassismus, anhaltende Kriege und Militarisierung, Widerstand, Protest und die Unterdrückung Andersdenkender thematisiert. Veranstalter ist eine Initiative von Beschäftigten der Universität aus verschiedenen Fachbereichen, die sich im Frühsommer 2024 im Kontext der fehlenden Analysen und Gespräche über den Krieg in Israel, Palästina, Jemen, Libanon und Iran gegründet hat.

 

„Als Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die an einer öffentlich finanzierten Universität arbeiten, möchten wir zu einer fundierten Diskussion über diese Themen anregen“, erklärt der Sozialanthropologe Dr. Thomas Herzmark das Anliegen der Initiative. „Ich bin der Meinung, dass Universitäten das Fachwissen ihrer Mitarbeitenden an ein breiteres Publikum weitergeben sollten, insbesondere bei Themen, die von großem öffentlichen Interesse sind. Diese Seminarreihe entstand aus dem Gefühl heraus, dass politischer Druck statt fundierte Analysen den Diskurs über diese Themen an der Universität Göttingen prägt.“

 

Die Initiative eint nach eigener Aussage die Besorgnis über den Umgang mit diesem Konflikt auch an den Universitäten, der derzeit vor allem dazu führe, Kritik zu unterdrücken anstatt Debatte zu ermöglichen. So wurde an verschiedenen deutschen Universitäten gewaltsam gegen Studierende vorgegangen und internationale Forschende wurden aus Deutschland ausgeladen. Im Mai 2024 unterzeichneten tausende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einen offenen Brief für die Versammlungs- und Meinungsfreiheit an den Universitäten, woraufhin das Ministerium für Bildung und Forschung prüfte, ob diesen Forschenden Fördermittel verweigert werden könnten. Nicht zuletzt haben antimuslimischer Rassismus und Antisemitismus im Schatten des 7. Oktober 2023 zugenommen, was auch an den Universitäten zu spüren ist.

 

Das gesamte Programm ist unter https://events.goettingen-campus.de/gfx/2024-11/1732865645406-academiaintheauthoritarianturn.pdf zu finden.

 

Kontakt:

Dr. Thomas Herzmark

Georg-August Universität Göttingen

Centre for Modern Indian Studies

Waldweg 26, 37075 Göttingen.

Telefon: (0551) 39-26915

E-Mail: thomas.herzmark@uni-goettingen.de

Internet: www.uni-goettingen.de/de/688548.html