Bei welchem Unternehmen sind Sie beschäftigt und in welchem Bereich ist dieses Unternehmen tätig?
Aktuell bin ich bei PwC Deutschland beschäftigt. Das Unternehmen ist im Wesentlichen eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, bietet aber auch eine breite Palette an Dienstleistungen im Bereich der Unternehmensberatung an.
Welche Aufgaben übernehmen Sie in Ihrer aktuellen Position?
Ich berate Banken und Kreditinstitute bei der Kreditrisikomodellierung. Insbesondere im Zusammenhang mit aufsichtsrechtlichen Vorgaben. Dabei ist auf der einen Seite ein fundiertes Wissen in Statistik und Datenanalyse nötig, als auch eine Kenntnis der entsprechenden gesetzlichen Rahmenbedingungen, die für Banken und Kreditinstitute gelten.
Wie ist Ihr Berufseinstieg verlaufen und wie hat Ihr Studium Sie auf die Praxis vorbereitet?
Mein Berufseinstieg verlief sehr gut. Wie bereits erwähnt gehört zu meinem Berufsalltag auch das Bankenaufsichtsrecht. Ehrlicherweise habe ich darüber im Studium nichts gelernt. Aber ich hatte gute Ansprechpartner im Unternehmen, um mich in diesem Bereich weiterzubilden. Andererseits konnte ich die Kenntnisse in der Statistik, aber auch der Programmierung (z.B. in Python & R) direkt einbringen und einsetzen. Daneben habe ich aber auch im Studium gelernt, sehr komplexe Sachverhalte zu verstehen. Wenn ich herausfordernden Themen begegne, denke ich mir oft: „Das Studium hast du auch geschafft, da wirst du das wohl auch hinkriegen.“
Was macht das Studium an dieser Fakultät Ihrer Meinung nach besonders empfehlenswert?
Ich habe immer das Gefühl gehabt, dass an der Fakultät in Göttingen ein sehr breites Spektrum an Themen und Feldern innerhalb der Mathematik vertreten ist. Das gibt Studierenden die Möglichkeit im Laufe des Studiums herauszufinden, welche Themen sie wirklich interessieren. Und außerdem ist die Stadt wunderschön und ein toller Ort für das Studium.
Welche Erinnerungen haben Sie an Ihre Studienzeit in Göttingen?
Das Studium in Göttingen habe ich in guter Erinnerung. Viele Menschen unterschätzen wie viel Teamarbeit im Mathematik-Studium nötig ist. Ich habe Tage und manche Nächte mit meinen Kommilitonen an Übungszetteln gesessen. Das schweißt zusammen.
Andererseits ist Göttingen abseits der Vorlesungen & Übungszettel eine tolle Stadt und hat Studierenden viel zu bieten.
Insgesamt würde ich sagen: Es war oft anstrengend, aber es hat auch verdammt viel Spaß gemacht.
Welche Ratschläge haben Sie für Studieninteressierte und Studienanfänger*innen?
Einer meiner Professoren hat im ersten Semester zu uns gesagt, dass Mathematik ein sehr ehrliches Studium ist, da man im ersten Jahr merke, ob es einem wirklich gefällt oder nicht. Und dann könne man sich im Zweifelsfall noch mal umorientieren. Das sei besser als das erst kurz vor dem Abschluss festzustellen. Ich glaube, da ist was dran.
Was das Studium selbst angeht, steht auf der Webseite der Universität das schöne Zitat, das ich immer gerne wiederhole, wenn jemand fragt, wie es ist, Mathe zu studieren:
„Eine Mathematikvorlesung ist wie eine Nachtwanderung im Gewitter. Die meiste Zeit fühlt man sich verloren, nass und erbärmlich, aber in seltenen Momenten gibt es einen Blitz und der erleuchtet die gesamte Szenerie.“ (Tom W. Körner) übersetzt von G. M. Ziegler.
Für viele Menschen wirkt das nicht sonderlich attraktiv, das weiß ich. Aber wenn man zu den Menschen gehört, die Spaß daran haben, sehr komplexe Themen zu durchdringen, sind diese Momente, in denen man ein Thema durchdringt oder einen Beweis abschließt, die ganze Mühe wert.