Dissertation Svenja Strauß
Gegenwärtige Studien zeigen die Verschiebung von Leistung im individualisierenden Unterricht (u.a. Rabenstein et al. 2015) und verweisen auf unterschiedliche Praktiken der Leistungsbewertung wie beispielsweise das Schreiben und Vortragen von Portfolios, das Planen und Auswerten von Zielvorhaben (im Lernentwicklungsgespräch), das Kontrollieren von Wochenplanern, die öffentliche Markierung von Ergebnissen in Unterrichtsstunden etc. Auffällig ist dabei, dass die Schüler*innen in Bewertungspraktiken eingebunden sind, indem sie stetig Auskunft über ihre eigene Arbeit geben müssen. In dem Promotionsprojekt wird danach gefragt, wie welche Normen in Praktiken der Leistungsbewertung – machtvoll – eingesetzt werden und wie welche Selbstverhältnisse für Schüler*innen entstehen. Ein Interesse liegt dabei auf den Varianten der Distanzierung durch bspw. Ironisierung und/oder Formalisierung.
Dafür werden Auszüge aus Gesprächstranskripten (Lernberatungsgespräche) und Felddokumente (Portfolios sowie Selbst- und Fremdeinschätzungsbögen) adressierungsanalytisch ausgewertet (Rabenstein/Strauß 2017, Rabenstein/Strauß 2018).
Das Promotionsprojekt wird durch die Max-Träger-Stiftung gefördert.
Bisherige Veröffentlichungen:
Rabenstein, Kerstin & Strauß, Svenja (2018). Leistungsbewertung als pädagogische Praktik. Zur sozialen Konstruktion von Leistung in Lernentwicklungsgesprächen. In S. Reh & N. Ricken (Hrsg.), Leistung - Zur Entstehung und Transformation eines pädagogischen Paradigmas. Wiesbaden: VS Springer.
Rabenstein, Kerstin & Strauß, Svenja (2017): Zur Relationierung von Theorie und Empirie in der ethnographischen Forschungspraxis. Das Beispiel der Auswertung verschiedener Datensorten. In: Heinrich, Martin / Kölzer, Carolin / Streblow, Lilian (Hg.): Forschungspraxen der Bildungsforschung. Zugänge und Methoden von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Münster/New York: Waxmann, S. 101-118.