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Press release: Effektiver Biodiversitätsschutz beginnt mit offenen wissenschaftlichen Daten
No. 25 - 11.02.2025
Europäische Initiative „PalaeOpen“ bringt weltweite Daten für besseren Naturschutz zusammen
(pug) Im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative „PalaeOpen“ sammelt ein europäisches Netzwerk von Forschenden weltweit generierte paläoökologische Daten, um sie besser zugänglich und für die Entwicklung von Naturschutzmaßnahmen nutzbar zu machen. PalaeOpen soll die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Praxis und politischen Entscheidungsträgern fördern. Die Europäische Kooperation in der Wissenschaft und Technologie (COST) unterstützt die Initiative fünf Jahre lang mit insgesamt etwa 600.000 Euro.
Effektiver Naturschutz profitiert von Wissen darüber, wie Ökosysteme in der Vergangenheit auf den Klimawandel und Landnutzungsänderungen reagiert haben. Das Problem: Viele paläoökologische Daten – also Informationen über Lebensgemeinschaften und Lebensräume der Vergangenheit – sind auf verschiedene Datenbanken verteilt und meist nicht öffentlich zugänglich. „Unser Ziel ist es, den Zugang zu paläoökologischen Daten zu verbessern und klare Regeln für deren Nutzung festzulegen – als Grundlage für zukünftige Naturschutzpolitik“, so die deutsche COST-Repräsentantin Prof. Dr. Elisabeth Dietze von der Abteilung Physische Geographie der Universität Göttingen.
PalaeOpen bringt voraussichtlich über 200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Interessengruppen aus Europa zusammen, um diese Datenlücken im europaweiten Naturschutz zu identifizieren. Die Initiative unterteilt sich in verschiedene Arbeitsgruppen, die sich mit terrestrischen und aquatischen Ökosystemen, Datenspeicherung und -management sowie Wissenskommunikation befassen. „Terrestrische Daten umfassen Pflanzenreste wie Pollen und Sporen, Holzkohle sowie Informationen zu Bodenerosion und Wasserhaushalt. Einige Daten, wie Pollen, sind bereits öffentlich, andere, wie Holzkohledaten, variieren in Qualität und ermöglichen Rückschlüsse auf Waldbrände“, erläutert Dietze.
Die Initiative finanziert unter anderem Arbeitsgruppentreffen, um Daten zugänglicher zu machen. „So findet ein PalaeOpen-Workshop zu mikroskopischen Resten von Algen, Pilzen, Protisten, höheren Pflanzen und anderen sogenannten Nicht-Pollen-Palynomorphen (NPP) im Juni 2025 an der Universität Göttingen statt. NPP repräsentieren alle Bereiche des biologischen Stoffkreislaufs und der zwischenartlichen Wechselbeziehungen. Sie sind wichtige Indikatoren zur Rekonstruktion von Umweltveränderungen wie Beweidungsdruck, Bodenerosion, parasitären Erkrankungen sowie dem Wandel terrestrischer und aquatischer Ökosystemen“, sagt die Leiterin der NPP-Datenbank Dr. Lyudmila Shumilovskikh von der Abteilung für Palynologie und Klimadynamik des Albrecht-von-Haller Instituts für Pflanzenwissenschaften der Universität Göttingen.
Weitere Informationen unter www.cost.eu/actions/CA23116/.
Kontakt:
Prof. Dr. Elisabeth Dietze
Georg-August-Universität Göttingen
Fakultät für Geowissenschaften und Geographie – Abteilung für Physische Geographie
Goldschmidtstraße 5
37077 Göttingen
Telefon: 0551 39-27725
E-Mail: edietze@uni-goettingen.de
Internet: www.uni-goettingen.de/de/662289.html
Dr. Lyudmila Shumilovskikh
Georg-August-Universität Göttingen
Albrecht-von-Haller-Institut für Pflanzenwissenschaften – Abteilung für Palynologie und Klimadynamik
Untere Karspüle 2
37073 Göttingen
Telefon: 0551 39-25719
E-Mail: lshumil@gwdg.de
Internet: www.uni-goettingen.de/de/86432.html