Zentrum für Globale Migrationsstudien (CeMig)
Migration ist eines der dringlichsten und komplexesten Themen des 21. Jahrhunderts. Das Zentrum für Globale Migrationsforschung (CeMig) vereint Wissenschaftler*innen des Göttingen Campus aus sechs verschiedenen Fakultäten sowie des Max-Planck-Instituts zur Erforschung multireligiöser und multiethnischer Gesellschaften (MPI-MMG). In interdisziplinärer Zusammenarbeit erforschen sie die globalen Herausforderungen von Migration unter sehr unterschiedlichen thematischen und regionalen Schwerpunkten sowie methodischen Ansätzen. CeMig stärkt die Forschung und Lehre auf dem Gebiet der Migrationsforschung und etabliert darüber hinaus innovative Formen des Wissenstransfers.
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New Project
Wissenschaftsraum ›Zukünfte der Migration‹ (2025-2029)
Der niedersächsische Wissenschaftsraum ›FuturMig‹ (2025-2029) beschäftigt sich mit Vorstellungen und Strategien zur Gestaltung von migrationsgesellschaftlichen Zukünften in politischen, medialen und gesellschaftlichen Debatten, Praxisbereichen und der Migrationsforschung. Im ›FuturMig‹ kooperieren das Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS, Universität Osnabrück), das Zentrum für Globale Migrationsforschung (CeMig, Universität Göttingen), das Zentrum für Bildungsintegration (ZBI, Universität Hildesheim), das Leibniz-Institut für Bildungsmedien/ Georg-Eckert-Institut (GEI) in Braunschweig sowie das Museum Friedland. ›FuturMig‹ nimmt insbesondere Bildungs- und Erziehungskontexte – vorschulische Einrichtungen, Schulen, Hochschulen, zivilgesellschaftliche Initiativen, Museen und Gedenkstätten – in den Blick. Neben der Erstellung verschiedener Wissensformate für die universitäre und (außer)schulische Bildungsarbeit (wie ein Zertifikatsprogramm) werden in einem Reallabor zur Geschichts- und Erinnerungskultur am Museum Friedland Partizipationsformate und Interventionen erprobt und Debatten mit gesellschaftlichen Organisationen und Gruppen geführt.
Am Standort Göttingen sind Prof. Andrea Bogner, Prof. Sabine Hess, Prof. Alexander Nagel und Prof. Kerstin Rabenstein am Wissenschaftsraum ›FuturMig‹ beteiligt. Näheres zu den Beteiligten und den Vorhaben finden Sie hier: https://www.imis.uni-osnabrueck.de/forschung/3_migrationsgesellschaften/futurmig.html.

Online-Vortragsreihe:
„Grenzregime in Bewegung – Zur Neuordnung von Europa, Migration und Arbeit zehn Jahre nach dem Sommer der Migration“
Von März – November 2025, jeweils donnerstags, 17:15-18:45 Uhr ME(S)Z (Sondertermine*** ausgenommen)
Welche Dynamiken prägen Grenzregime und Migrationsverhältnisse zehn Jahre nach dem „Sommer der Migration“? Auf der Suche nach Antworten auf diese Frage wollen wir die politischen und ökonomischen Dynamiken europäischer Migrationspolitik vor dem Hintergrund europäischer Zentrum-Peripherie-Verhältnisse diskutieren. Wir begreifen das Grenz- und Migrationsregime sowohl als Resultat wie Motor europäischer Geopolitik, die sich im Spannungsverhältnis zwischen der freien Beweglichkeit von Waren und Arbeitskräften und Grenzschließungen bewegt.
Wir wollen durch die Vortragsreihe einen Beitrag zur laufenden Debatte um den Zusammenhang von Grenzregime und Rassismus bzw. der rassistischen Re-Zentrierung des europäischen Projekts leisten. Im Mittelpunkt steht das Ziel zu erschließen, wie sich das Spannungsverhältnis zwischen Rekrutierung von (migrantischer) Arbeitskraft im Rahmen extrem segmentierter Arbeitsmärkte und Arbeitsplätze auf der einen sowie Abschottung und Abschiebung auf der anderen Seite erklärt und wie es sich zukünftig entwickeln wird.
Das Programm, das Anmeldeformular und weitere Informationen finden Sie hier.

Kooperationsprojekt
Stadtlabor: Wege zur kolonialkritischen Stadt
Das "Stadtlabor" befindet sich am Wilhelmsplatz 3 in Göttingen und ist ein Kooperationsprojekt zwischen Wissenschaft, Kulturinstitutionen und zivilgesellschaftlichen Gruppen, welches sich als Ziel gesetzt hat die Göttinger Kolonialgeschichte zu erforschen und aufzuarbeiten. Es bietet seit Mai 2023 einen Raum um verschiedene Perspektiven zu sammeln, Wissen zu vernetzen und Gedenken zu gestalten.
Neben der Aufarbeitung der Kolonialgeschichte vor Ort, ist es auch Ziel des Projekts, anti-kolonialen Widerstand und koloniale Kontinuitäten bis in die Gegenwart sichtbarer zu machen. Alle Göttinger Bewohner*innen sind eingeladen, sich einzubringen und zu beteiligen.
Wenn sie über die kommenden Veranstaltungen informiert oder sich selbst mit ihrer/einer Initiative einbringen wollen, wenden Sie sich gerne an stadtlabor@uni-goettingen.de.
Das “Stadtlabor – Wege zur kolonialkritischen Stadt” wurde gefördert aus Mitteln des Programms „zukunft.niedersachsen“ des niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur und ist ein Kooperationsprojekt des Instituts für Kulturanthropologie/ Europäische Ethnologie, des Instituts für Diversitätsforschung und des Centre for Global Migration Studies der Georg-August Universität Göttingen in Zusammenarbeit mit Göttingen Postkolonial, Entwicklungspolitisches Informationszentrum Göttingen (EPIZ), PLEA e.V., BoatPeopleProjekt, Literarisches Zentrum Göttingen und Weiteren.
Mehr Informationen finden Sie hier: https://www.stadtlabor.uni-goettingen.de

Neues Projekt am CeMig
DFG Graduiertenkolleg "Mobilitätsrechte im globalen Kontext multipler Krisen"
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert die Einrichtung eines Graduiertenkollegs (GRK) mit dem Titel „Mobilitätsrechte im globalen Kontext multipler Krisen“.
In krisenhaften Zeiten wie diesen ist die Zahl der Menschen, die vor Krieg oder Verfolgung fliehen müssen, so hoch wie nie. Gleichzeitig wird Migration selbst zunehmend als gesellschaftliche Krise problematisiert. Das Graduiertenkolleg bringt zwölf Forschende der Philosophischen, der Sozialwissenschaftlichen und der Juristischen Fakultät der Universität Göttingen zusammen, um in Promotionsprojekten der Frage nachzugehen, wie in diesem Zusammenspiel aus Migration und Krise Mobilitätsrechte weltweit unter Druck geraten, aber auch stabilisiert werden können. Der interdisziplinäre Austausch ermöglicht es zu untersuchen, wie Migrationsbewegungen mit Rechten ausgestattet und reguliert werden. Er zeigt aber auch auf, dass Recht selbst Gegenstand gesellschaftlicher Debatten ist und wie über Recht Politik gemacht wird.
Weitere Informationen finden Sie in den Pressemitteilungen der Universität Göttingen und der DFG.

Neue Podcast-Veröffentlichung des Projekts "Ver/sammeln antirasstischer Kämpfe"
Das Schweigen ist vorbei
Yasmin Dreessen
Zwei Jahrzehnte sind vergangen, seitdem der NSU zehn Menschen getötet hat. Trotzdem müssen die Angehörigen und Betroffenen bis heute kämpfen – um Gerechtigkeit, materielle Unterstützung, Anerkennung und darum, überhaupt gehört zu werden. In „Das Schweigen ist vorbei“ erzählen acht von ihnen von ihren Geschichten: Semiya Şimşek, Gamze Kubaşık, Mandy, Lina, Yvonne und Gavriil Boulgarides sowie Candan Özer und Ayşe K. Väter, Brüder, Ehemänner haben sie wegen eines Neo-Nazi-Netzwerks verloren, das schon damals dem Verfassungsschutz bekannt war. Bis heute, sechs Jahre nach dem NSU-Prozess und vielen Untersuchungsausschüssen, fehlt die versprochene Aufklärung. Aber: Sie werden nicht mehr schweigen.
https://versammeln-antirassismus.org/das-schweigen-ist-vorbei/