Bericht der studentischen Projektgruppe 2025
Nur Theorie im Studium? Ganz im Gegenteil! Der Praxisbezug spielt im Studium der Altertumswissenschaften eine immer größere Rolle. Eine Gelegenheit, das theoretische Wissen aus dem Seminarraum in ein greifbares, öffentlich sichtbares Projekt zu überführen, ist Teil eines über mehrere Semester laufenden Angebots. Studierende des Althistorische Seminars haben hier die Möglichkeit ein Konzept für die Neuausrichtung des Freilichtmuseums der Villa Rustica Wachenheim auszuarbeiten und umzusetzen.
Aus einer Exkursion in die Pfalz im Oktober 2024 entstand mit dem Förderkreis Villa Rustica Wachenheim e. V. die Idee zu einem Projekt, das nun erste Formen annimmt: Studierende aus Göttingen, Heidelberg und Mainz entwickeln eine neue Beschilderung für die villa rustica in Wachenheim an der Weinstraße. Das Projekt vereint akademische Theorie und praktische Umsetzung – und fördert gleichzeitig den Austausch zwischen Universitäten und mit außeruniversitären Partner*innen.
Eine erste Projektgruppe, bestehend aus Annabell Walter, Julia Koschate, Laura Heinrich, León Jumel und Yannis Schröder, hat bereits Anfang 2025 mit der konzeptionellen Arbeit begonnen. Erste Ideen zur Besucher*innenführung, Textinhalten, Textgestaltung und zum grafischen Layout wurden entwickelt, ebenso wie ein Vorschlag zur neuen Routenstruktur über das Gelände. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie wissenschaftliche Inhalte für ein breites Publikum verständlich und zugleich ansprechend vermittelt werden können. Die entwickelten Ideen wurden dann im Juni 2025 dem Förderkreis Villa Rustica Wachenheim e.V. präsentiert, mit diesem diskutiert und weiterentwickelt.
Ab dem Wintersemester 2025/26 beginnt die konkrete Umsetzungsphase. Unter der Koordination von Dr. Martin Lindner vom Althistorischen Seminar erarbeitet eine Göttinger Studierendengruppe weitere Ergebnisse. Die bisherige Projektgruppe unterstützt und gestaltet das Vorhaben als Mentor*innen weiter mit: Nun sollen Schildtexte konkretisiert, Designvarianten ausgearbeitet und mit den weiteren Projektpartnern abgestimmt werden. Dabei geht es nicht nur um das Schreiben von Ausstellungstexten, sondern auch um visuelle Gestaltung, didaktische Zugänglichkeit und die besonderen Bedingungen eines Freilichtmuseums. Ziel bleibt es, die bestehende Beschilderung des Freilichtmuseums inhaltlich, gestalterisch und didaktisch zu überarbeiten – und dabei auch neue Akzente in Sachen Barrierefreiheit zu setzen.
Die Projektgruppe freut sich auf die kommende intensive Phase der Zusammenarbeit – und darauf, Besucherinnen und Besuchern der villa rustica künftig ein informatives, inklusives und ästhetisch ansprechendes Ausstellungserlebnis zu bieten.
Für die Projektgruppe: Annabell Walter (Heidelberg) und Julia Koschate (Göttingen)