Verschollene und unbekannte Schriften Melchior Hoffmans in Oslo
In der Kathedralschulbibliothek in Oslo sind dank des Forschungsprojekts „Preserving the World’s Rarest Books“ der University of St Andrews und der Katalogisierung des USTC zehn Drucke Melchior Hoffmans aus seinen Kieler Jahren aufgefunden worden. Acht dieser Drucke überliefern unikal verschollen geglaubte oder bisher seit seinen Lebzeiten gänzlich unbekannte Schriften Hoffmans. Diese Werke aus den Jahren 1528/29 erweitern beträchtlich die Kenntnisse über den enigmatischen Autor, der sich als ursprünglich lutherischer Nonkonformist, produktiver Laientheologe, Handwerker und Drucker in der zweiten Hälfte der 1520er Jahre schrittweise und im offenen Streit von Luther löste. Gerade für die Interpretation dieses persönlichen, aber für das frühe Täufertum auch repräsentativen Dissoziationsprozesses und seiner Vorgeschichte sind die neuentdeckten Schriften von großer Bedeutung. Sie gehen unmittelbar in das von der DFG geförderte Projekt der Hybridedition von Melchior Hoffmans sämtlichen Schriften ein, das seit Herbst 2023 an der Theologischen Fakultät der Georg-August-Universität Göttingen in Kooperation mit der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen arbeitet.
Vgl. ausführlich dazu Frankfurter Allgemeine Zeitung. 18.06.2025, Politik, Seite 7 „Ein seltener Fund“.
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